FACES OF RESILIENCE

Lia Schiliró (Fotos), Maya Roisman (Kuratorin der Ausstellung)

Wie wird Resilienz an einem Ort praktiziert? Fünf Menschen, die sich gegen Antisemitismus und Anti-Muslimischen Rassismus einsetzen, erzählen – von ihren Gegensätze und Schnittmengen. Es geht um pluralistische Begriffe der Heimat und Heimatlosigkeit, den Glauben und politische Kämpfe, Community und Freundschaft, sowie darum, wie konstruktive und widerstandsfähige Räume füreinander geschaffen werden können. 

Faces of Resilience fand als Teil des „Festival of Resilience“- Programms im Herbst 2023 statt. Das Festival wurde auf Initiative von Rebecca Blady gegründet, Geschäftsführende von Hillel Deutschland und Überlebende des rechtsextremen Attentats in Halle 2019. 

ORION

„Oft neigen Menschen dazu, sich auf einem Standpunkt zu verhärten und nichts mehr hören zu wollen, weil sie glauben, dass sie wissen, wo sie stehen. Aber Resilienz ist meiner Meinung nach lebendig und kann sich im Laufe der Zeit entwickeln. Dazu gehört, in Kommunikation zu bleinen und Meinungen zu hören, die man zuvor vielleicht nicht beachtet hätte.“

KIRIL

„Für mich bedeutet Resilienz, dass ein Individuum mit Herausforderungen, umgehen kann, um gestärkt und widerstandsfähiger daraus hervorzugehen. Aber ebenso gibt es eine kollektive Resilienz, zum Beispiel in der jüdischen Gemeinde. Dort geht es immer wieder darum, mit den historischen Herausforderungen umzugehen, die man überlebt hat. Trotz immenser Schwierigkeiten, über Generationen hinweg.“

DUNJA

„Das generelle Problem von Diskriminierungserfahrungen ist, dass wir meistens als Betroffene objektifiziert werden. Wir werden in diesem Diskriminierungsprozess dehumanisiert und es wird über uns gesprochen, es werden Narrative über uns erfunden und wir werden dementsprechend behandelt. Ich finde, dass der Weg hin zur Heilung eigentlich wäre, dass wir vom Objekt zum Subjekt werden und unsere Narrative selbst bestimmen.“

FURKAN

„Ich nehme mir das Recht und den Platz in der Gesellschaft. Ich möchte gesehen werden und alles, was ich sage, ist gültig. Das verbinde ich mit Resilienz. Es geht darum, dass ich in der Gesellschaft präsent bin und mir mein Recht nehme, auch wenn man mich hier nicht haben möchte.“ 

ELISHEVA

„Ich bin nicht jemand, der sofort mit anderen über Diskriminierungserfahrungen sprechen muss. Ich verarbeite sie lieber zunächst allein. In den letzten Jahren habe ich festgestellt, dass es mir sehr hilft, meine Probleme und Erfahrungen in künstlerischer Form zu verarbeiten. Die Auseinandersetzung mit den Themen aus einer gewissen Distanz und die Überlegung, wie ich das künstlerisch umsetzen kann.“ 


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