Noam Petri,
Vorstand des JSUD, Ressort Chuzpe & Politik EDA
„Mir fällt zu Hitler nichts ein“. Mit diesem Satz begann Karl Kraus sein über 300 Seiten starkes Werk „Die Dritte Walpurgisnacht“. Mir fällt zu Hitler auch nichts mehr ein. Zu Osama Bin Laden ebenfalls nicht. Dafür aber zu dem woken Milieu meiner Generation. Wenige Wochen nach dem 7. Oktober trendete Osama Bin Ladens Pamphlet „A letter to America“ auf TikTok. Während woke Studenten bei jeder kleinen „Microaggression“ ausrasten, öffnet ihnen das islamistische, voll von Antisemitismus strotzende Pamphlet des Al-Qaida-Gründers die Augen. Ist Hitlers „Mein Kampf“ die nächste Lektüre meiner Generation? Es scheint so. „Highly recommend reading mein kampf such an eye opener“, schreibt Ice cream luver in den Kommentaren auf TikTok. Vielleicht werden wir bald spannende interdisziplinäre Seminarreihen an Universitäten angeboten bekommen. Wie wäre es mit „Mein Kampf – eine postkoloniale Interpretation“, gefolgt von „Al Qaidas Kampf ist mein Kampf“?
Immer wenn es um Juden oder Israel geht, werden wir Zeugen unvorstellbarer Aussagen, Positionierungen und Koalitionen. Queere Menschen stehen an der Seite ihrer potenziellen islamistischen Schlächter, Nazis stimmen mit woken Studenten überein und Osama Bin Laden öffnet der Generation Z die Augen.
Dass Antisemiten immun gegen widerspruchsfreies Denken sind, ist seit 2000 Jahren bekannt. Juden sind kapitalistische Kommunisten, Ungläubige mit dem falschen Glauben und Schuld an 9/11, wobei Osama Bin Laden anscheinend völlig zurecht über 3000 Zivilisten ermordet hat. Man muss sich schon entscheiden: Entweder waren es die Juden oder Osama Bin Laden. Beides geht nicht. Oder war Osama Bin Laden etwa Jude? Hitler soll es auch gewesen sein.
Wer glaubt, dass diese TikTok-Verwahrlosung ein amerikanisches Phänomen sei und wir von dieser verschont sein werden, den muss ich leider enttäuschen. Diese
Verwahrlosung mit seinem anti-westlichen Gedankengut und Antisemitismus hat schon lange Wurzeln an deutschen Universitäten geschlagen. An der Goethe-Universität in Frankfurt am Main skandieren Studenten „From the River to the sea, Palestine will be free“, in der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf verteilt die islamistische Organisation „Realität Islam“ Propaganda-Flyer und in der Freien Universität Berlin rufen die Marxisten von der Funke zur „Intifada“ auf.
Worte haben nicht gereicht und werden es in Zukunft auch nicht tun. Eine wehrhafte Demokratie muss auch härtere Maßnahmen ergreifen. In Universitäten bedeutet das im härtesten Fall eine Exmatrikulation für Studenten und eine Kündigung für
entsprechendes Personal.
Der Kampf gegen die Antisemiten bleibt spannend. Entschuldigung! „Israelkritiker*innen“
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