Rav Yaakov Rabinowitz
Es gibt Momente in unserem Leben, die wir nie vergessen werden. Der 7. Oktober hat sich in das Gedächtnis von Juden auf der ganzen Welt eingebrannt. Trotz meiner Heimat in Deutschland fühle ich mich mit Israel tief verbunden. In Berlin, wo ich seit 2021 als Rabbiner für Olami Deutschland arbeite, habe ich mich willkommen gefühlt – bis zu jenem 7. Oktober. Nach dem Angriff auf Israel, nach der Brandbombe und dem Aufmalen von Judensternen auf Wohnungstüren plagen mich Fragen der Unsicherheit. Das Leben hat sich verändert.
Studierende fragen mich nun, ob sie ihre Kippa tragen sollen – ich habe keine klare Antwort. Die Frage, warum G’tt solches zulässt, brennt seit Jahrtausenden. Angesichts des Verlusts und der Angst scheinen alle Antworten jedoch leer. Stattdessen fordere ich euch auf, eine andere Frage zu stellen: „Was kann ich dagegen tun?” Meine Hoffnungen wachsen, wenn ich sehe, dass Juden zusammenkommen und gegen den Hass einstehen. Die Antwort liegt in der Einigkeit und der Liebe zu sich und seiner Zugehörigkeit. König Salomo sagte: „Wenn ein Einzelner angreift, können sich zwei gegen ihn stellen, und eine dreifache Schnur wird nicht so schnell durchtrennt”.
Ein vereintes jüdisches Volk ist stärker. Trotz Unterschieden können wir uns erfolgreich durchsetzen, wenn wir uns auf unsere Verbundenheit konzentrieren. Seit 2.000 Jahren ist das jüdische Volk zerrissen. Es ist Zeit, uns wieder zu vereinen, um dem Volk Kraft und eine friedliche Zukunft zu geben, in der das messianische Zeitalter bald anbricht.
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