Anonym, dieses Gedicht wurde einen Monat nach dem verheerenden Anschlag vom 7. Oktober verfasst.
Wieso soll ich von dem Teil meines Lebens schweigen,
der so laut in meinem Kopf erklingt?
Die Welt hat 194 Länder und nur dieses eine ist meine Heimat,
nur in diesem einen findet mein Herz seinen Platz, meine Seele ihren Frieden und mein Kopf seine Ruhe.
Mit jedem Versuch zu erklären, was das alles für mich ist, zerbricht mein Kopf.
Niemand könnte das alles jemals verstehen.
Wie viel Sinn macht es dann jedes Mal den Versuch zu wagen und zu sagen, dass ich ausschließlich dort glücklich bin,
ausschließlich dort glücklich sein kann?
Sekunde für Sekunde vergeht, doch für mich ist die Zeit seit einem Monat stehen geblieben.
Ein Stückchen meines Herzens, ein Stückchen „Ich“ sitzt immer noch am Strand, unbeschwert und überglücklich,
der Sand rinnt zwischen meinen Zehen hindurch.
Ich schließe die Augen und öffne sie und es ist die Zeit, die entrinnt, nicht mehr der Sand.
Mein Kopf ist laut und ich bin leise,
meine Gedanken schreien gegen die tägliche Hölle an.
Keine Antwort.
Mehr Hass, mehr Gewalt, mehr Terror, mehr Angst, mehr Verzweiflung, mehr Fragen im Kopf.
Keine Antwort.
Meine Chamsa-Kette aus Israel ist vor zwei Tagen kaputt gegangen, meine Welt schon vor einem Monat.