Übersetzt von Richard Ettinger
Bereits in den ersten Tagen, nachdem der Krieg vollständig in meiner Heimat, der Ukraine, ausgebrochen war, wurde mir bewusst, dass ich keine Bilder über den Krieg malen werde. Ich meine damit keine Panzer, zerstörten Häuser oder ähnliches. Es geht mir nicht darum, auszudrücken, dass ich Pazifist bin oder nicht, vielmehr geht es mir darum, dass ich mich auf die positiveren Facetten des Lebens, zumindest die, die noch geblieben sind, konzentrieren möchte. Ich hoffe inständig, dass diese optimistische Weltsicht weiterhin für mich bestehen bleibt. Natürlich haben mich die negative Erfahrungen beeinflusst, und die Themen, die ich üblicherweise in meiner Kunst behandele, entwickelten eine gewisse farbliche, von Trauer sprechende Dominanz. Eine Art Schattierung, die den Schmerz und die Angst ausdrückt. Es erscheint mir, dass der Gemütszustand des Künstlers sich durchsetzt und sich in den Werken widerspiegelt. Das Kunstwerk wird auf die ein oder andere Weise das enthalten, was man in dem Moment erlebt.
Manchmal ist der Prozess des Malens wie eine Dusche nach einem anstrengenden Tag. Die Beschäftigung mit der Kunst entfernt eine dicke Schicht von Sorgen und Gefühlen, die im Inneren eingeschlossen war.
Zu meinen Inspirationen in der Kunstwelt zähle ich Chaïm Soutine, Édouard Vuillard, Edvard Munch und ähnliche Künstler, die meiner Meinung nach in einer vergleichbaren Epoche wie wir heutzutage lebten. Ich spreche von der Zeit des Ersten Weltkriegs und der Spannung, die sich bis zum Zweiten hin aufbaute. Es ist die Aufrichtigkeit in den Werken, die mich anzieht. Ebenso wie ihren unvergleichlichen Malstil kann man sie mit nichts in der Welt vergleichen.