Autor: Maya Roisman
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Geeint um jeden Preis
Die Stimmung in Deutschland ist gekippt. Etwas ist zerbrochen. Ich weiß nicht genau, was — und es wäre gelogen zu behaupten, davor sei alles heil gewesen. Aber zumindest gab es eine Zeit, in der gewisse Dinge unsagbar waren. Diese Zeit scheint vorbei. Nachdem der erste Besuch des Kulturstaatsministers noch dem Zentralrat der Juden galt, scheinen…
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Besetzung gegen Antisemitismus
Von Joscha Kaiser Kuchen, Fladenbrot und Hummus, aus den Boxen Liraz Charhi; die 15 anwesenden Studierenden im Gespräch beim Kaffee, am Laptop oder beim Banner-Malen – die Stimmung im Plenarium des AStA (Allgemeiner Studierenden Ausschuss) der Technischen Universität Berlin glich am Nachmittag des 10. November eher der eines Studi-Cafés als der einer Besetzung. Probleme am…
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Make Kritische Theorie Jüdisch Again
Über das verlorene Erbe der Kritischen Theorie. Dass viele Gründungsmitglieder des Frankfurter Instituts für Sozialforschung wie Horkheimer, Marcuse, Fromm, Benjamin oder Adorno jüdischer Herkunft waren, ist zwar allgemein bekannt, doch wird diese Tatsache oft marginalisiert. Sie gilt eher als biografischer Zufall und nicht als prägende Einflussgröße ihres Denkens. Jedoch zeigt die Literaturwissenschaftlerin Yael Kupferberg in…
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can wildflower gardens grow?
Roses are red,the violets are shrewd.These words may rhyme—but is there truth? Maybe reality is like nature.It grows, blooms, declines, and dies.If we take care of it,might it survive? Could reality exist,could wildflower gardens grow?We fertilize the soils,in the hopes thatcolours of nuance would arise. And yet—sometimes we try so hard,clinging to hold our garden…
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Das ist doch ein Witz, oder?
Warum ich Männer nur noch „Buben“ nenne Eine Kolumne von Jaël Lichtenberger Dieser Text erschien zuerst in der EDA III (September 2025). Im ersten Moment meint man(n) vielleicht, es sei abwertend gemeint.Ist es auch – aber nicht gegenüber einem Geschlecht. Sondern gegenüber einer Haltung. Meine Absichten beruhen auf Selbstschutz und Selbstermächtigung. Wie können wir uns…
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Für das andere Andere
Von Yuliana Mosheeva Dieser Text erschien zuerst in der EDA III (September 2025). Viele von uns wurden oft zum „Anderen“ im Raum gemacht: „der Jude“, „die Ausländerin“, „der*die Außenseiter*in“. Othering ermöglicht es der dominanten Gruppe, eine fragile Gemeinschaft zu konstruieren, ein „Wir“, welches dadurch definiert wird, dass „die Anderen“ keinen Platz darin finden. Vom Kindergarten…
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„PostOst“ – Warum sich Communitys neu verbinden
Seit 2024 bin ich Teil des Nürnberger künstlerischen Kollektivs Semetchki – eine Gruppe junger jüdischer Kontingentflüchtlinge und Russlanddeutscher. Unsere Initiative ist jedoch nicht die erste: In ganz Deutschland entstehen diverse Projekte unter dem Label PostOst, die Menschen mit Bezug zum postsowjetischen Raum zusammenbringen und neue Diskursräume eröffnen. Es besteht seit Jahrzehnten eine starke, von den…
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What have we been up to?
by Danny Sanders, Board Member for the World Union of Jewish StudentsAtlanta, GA, USA This text was published first in the printed version issue EDA III (September 2025). Published online 27th of October 2025. 2025 has felt like a year of renewal for the World Union of Jewish Students. Not just in the obvious, public-facing…
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Still here
A couple of weeks ago, I stumbled onto Sacha Finkelsztajn’s “La Boutique Jaune” – a Jewish pastry shop in Le Marais, Paris, after visiting the Shoah memorial. I smelled it first, warm and welcoming, and then noticed the crowd outside – a mix of regulars and tourists. It felt quietly defiant. Looking at the pastries…
